Wir sind wieder daheim.
Zweieinhalb Wochen am Oslofjord sind vorrüber und hier sitze ich mit
vielen Gedanken und starken Eindrücken. Die Zeit da unten wurde doch
nicht ganz so wie ich mir das vorgestellt hatte. Schöne Spaziergänge
am Fjord und ganz viel Gebade für die Hunde waren natürlich dabei,
aber besonders ein Erlebnis hat mich zutiefst erschüttert und mich
wieder einmal daran erinnert, wie zerbrechlich ein Leben ist. Ich,
beziehungsweise wir- die Hunde standen direkt daneben, mussten
miterleben wie ein kleiner Hund von einem sehr viel grösseren
gebissen wurde und wohl schon auf der Stelle tot war. Ich bin zwar
noch nach Hause gerannt um das Auto zu holen und den kleinen zum
Tierarzt zu fahren, aber dieser konnte nur noch den Tod feststellen.
Der grosse Hund wurde noch am selben Abend eingeschläfert.

Dieses Erlebnis hat mich
die letzten Wochen echt sehr beschäftigt, und natürlich auch die
eine oder andere Angst in mir geweckt. Weder Kiwi noch Saga sind ja
Riesen. Diese Angst hat sich wieder gelegt und ich werde keinen in
Watte einpacken, aber doch werde ich auch weiterhin meine Hunde nicht
einfach jeden anderen Hund treffen oder begrüssen lassen.
Es war wirklich heftig wie
sich alles innerhalb von wenigen Sekunden so drastisch verändert
hatte, die Situation verwandelte sich von einer netten zu einer
unvorstellbaren. Meine Hunde standen wie gesagt daneben und haben den
Kleinen sogar begrüsst, und plötzlich kam der grosse Hund von
hinten. Im Nachhinein habe ich natürlich auch darüber nachgedacht,
ob er meinen eventuell auch was hätte tun wollen, können auf jeden
Fall. Aber, so wie ich das verstanden habe, war der Zwerg schon das
gewollte Ziel, der Grosse hatte davor schon Probleme. Das er so etwas
aber hätte tun können, damit hat keiner gerechnet.
Mich schockt es sehr, wie
zerbrechlich die kleineren Hunde dann doch sind. Und vor allem das
Leben. Ich habe letztes Jahr leider erleben müssen, wie meine kleine
Hündin unter ein Auto kam. Gott sei Dank war auch sie sofort tot,
aber so etwas hinterlässt Bilder, Gefühle und heftige Eindrücke. Ich weiss im Endeffekt nicht, ob der tote Hund oder die so bitterlich weinende Familie des toten Hundes am Schlimmsten war. Das Ganze hat natürlich eine ganze Reihe von Gedanken in Gang gesetzt. Was hätte man anders machen
können? Wäre das zu verhindern möglich gewesen? Warum macht ein
Hund das? Und dann auf diese Art und Weise? Total still und leise.
Natürlich sind all diese Gedanken jetzt sowieso nicht mehr von
Nutzen, aber sie sind nun einmal da. Natürlich tun mir auch die Familien beider Hunde leid, einen Hund auf solch eine grausame Art und Weis zu verlieren ist schlimm, für alle Beteiligten.
Inzwischen ist das schon
ein paar Wochen her und ich komme damit, nach guten und hilfreichen
Gesprächen, gut klar. Es ist mir nur sehr schwer gefallen in all
dem Chaos gross Zeit und Energie für das Schreiben zu finden.
Die Hunde scheinen davon
erst einmal keinen Schaden getragen zu haben, wieviel die davon
verstanden haben weiss ich aber natürlich nicht. Es ging alles so
schnell und meine Beiden waren innerhalb von ein paar Sekunden ja auf
Abstand und einigen Mintuen im Haus. Es scheint erst einmal nicht so.