Sonntag, 22. Juli 2018

Piraten Ahoi!

Na ihr Gauner, was habt ihr gestern so verbrochen?

Wir haben unsere sieben Sachen gepackt und sind zu Tante B gefahren, Dort sind wir nach dem Hundetraining, was mehr aus einem entspannten Treffen bestand, eine Runde mit dem Kajak los. Wir waren am Anfang nicht ganz so begeistert, sondern wollten nur irgendwo pennen, aber sind nach etwas Überredung mit. Wir können Muttern ja auch nicht so einfach im Stich lassen.


Die Fahrt war dann doch ganz cool. Es gab viel zu sehen und eine leichte Brise um die Ohren war ganz angenehm, Mama musste natürlich paddeln, während wir die Gegend abgecheckt haben und zwischendurch etwas schliefen. Leela plumpste natürlich gekonnt ins Wasser und schwomm eine kleine Runde, aber Mama hatte ein Handtuch dabei, in das wir sie dann für den Rest der Fahrt eingepackt haben. Nicht, dass die uns noch krank wird.

Nach der Tour sind diese Zweibeiner doch noch so wahnsinnig gewesen und ins Wasser gehüfpt. Mama hat versucht uns da mit rein zu bekommen, aber da hörte der Spass nun wirklich auf. Nass und ziemlich nackig haben wir die dann wieder mit zum Haus genommen, und denen erst einmal wieder trockene Kleidung verpasst. Danach sassen wir noch ein bisschen auf der Veranda, die Zweibeiner haben gequatscht und Leela und ich gepennt. Unser eigenes Kissen auf der Bank haben wir natürlich auch bekommen.

Irgendwann abends waren wir dann endlich wieder zu Hause, haben noch schnell Abendbrot gegessen und sind dann müde ins Bett gewatschelt. Heute waren wir gut ausgelastet, etwas erschöpft von so viel Action gestern, so dass wir den heutigen Tag nur entspannt haben.

Wie genau die nächsten Tage aussehen werden wissen wir noch nicht so genau, aber Mama faselt da irgendwas von Hütte und Baden.






Donnerstag, 19. Juli 2018

Ein ganz normaler, sonniger Donnerstag

Hallo,



mal wieder ein paar Worte zum Donnerstag von mir. Gar nicht so viele, wir mögen uns in dieser Affenhitze kaum regen. Draussen im Schatten kann man es einigermassen aushalten. Mama liegt in ihrer Hängematte und hört Hörspiele, Leela und ich sind mal ein bisschen draussen im Garten und wieder etwas drinne in unserer Höhle. Uns ist es einfach zu warm.

Spazierengehen fällt bei solch einer Hitze aus, wer geht den freiwillig auf dem heissen Asphalt durch die Gegend?! Im Wald ist es auch etwas zu warm. Nachher, wenn wir das wollen sagt Mutti, fahren wir aber ein bisschen runter ans Wasser, sodass wir uns etwas abkühlen und schwimmern können. Mal sehen ob die Alte uns ins Wasser kriegt, das letzte Mal durfte sie alleine da stehen und wir sassen am Strand.

Ich bin seit Samstag läufig. Mama findet schon seit cirka zwei Wochen, dass ich zickig bin, PMS nennt sie das und lächelt nur. Am Freitag hatte ich keinen Bock auf sie zu hören und am Samstag kamen dann die ersten Tropfen. Jaja, die soll sich mal nicht so anstellen. Ich halte ihre Launen schliesslich auch aus. Es ist aber vielleicht nicht ganz ok, dass ich Leela so anzicke, aber wofür sonst hat man kleine Schwestern. Ok, zum Spielen, Toben und Kuscheln auch.

Sonst kann ich euch gar nicht so viel erzählen, wir haben Ferien und entspannen ganz viel. Ab und zu fahren wir zu Tante B und machen ihren Garten unsicher, paddeln im Kayak, machen Touren auf die Hütte oder fahren an den See zum Baden. Manchmal besuchen wir auch Freunde oder bekommen Besuch. Letzte Woche habe ich mich wieder gut durchkneten lassen, wir waren nämlich vor knappen drei Wochen bei einer Physiotherapeutin und mein Nacken und meine Schulter waren verspannt. Das war bei der Kontrolle jetzt sehr viel besser. Ich sag euch, das Durchkneten ist richtig gut. Das werd ich öfter mal beantragen.

Wann wir wieder auf die Hütte fahren weiss ich noch nicht, aber die nächsten paar Tage sind wir erst einmal zuhause und kümmern uns um solche langweiligen Projekte wie den Keller aufzuräumen.

Was wir heute denn noch so unternehmen wissen wir irgendwie nciht so ganz, vielleicht fahren wir zu Tante B und paddeln eine Runde. 
Ich hoffe bei euch ist es etwas spannender, einen schönen Donnerstag erstma. Ich muss jetzt mein Frühstück verdauen und dann schauen wir mal was wir so machen!

Samstag, 7. Juli 2018

Alles steht auf dem Kopf

Wie einige von euch sicher schon mitbekommen haben, haben wir ja jetzt eine kleine Schwester im Haus. Grosse Freude und alles ist perfekt? 
 

Ganz und gar nicht. Die kleine süsse Maus hat relativ kurz nach Ankuft ihre Koffer ausgepackt und gezeigt was sie so alles an Gepäck dabei hat. Vor ein paar Wochen packte sie noch einmal mehr aus und das Chaos ist perfekt. Die Maus ist unheimlich unsicher und teilweise sehr ängstlich, sehr leicht gestresst und überfordert, in vielen Situationen total hilflos und hat im Allgemeinen grosse Probleme zur Ruhe zu kommen. Gut sozialisiert ist sie definitiv nicht, und ich frage mich was in ihrem alten Zuhause so alles passiert ist. Menschen sind in Ordnung, andere Hunde überhaupt nicht. Zumindest am Anfang. Neue Umgebungen und ganz normale Spaziergänge mit ihr sind eine riesengrosse Herausforderung. Trennungsangst bringt sie auch mit, und seit ein paar Wochen, stresst sie sehr beim Autofahren. Ich habe mit anderen Worten die Hände voll. Zwar hat siche einiges an Unruhe in den fast 3 Monaten, die sie jetzt bei uns ist, schon gelegt. Aber vor uns liegen noch einige grosse Baustellen.


Kiwi meistert das Ganze bisher überraschend gut. Ich bin beeindruckt wie schnell sie raus hatte, dass Leela aus jeder Fliege einen Elefanten macht. Oder wie man auf Norwegisch sagt: «Sie ruft wegen allem Wolf!». Es gibt aber einige wenige Situationen in denen ich deutlich sehe, dass es für Kiwi schwer ist ruhig zu bleiben und sich nicht verunsichern zu lassen. In vielerlei Hinsicht ist Kiwi Leela eine gute Stütze und ein gutes Vorbild. Kiwi ist in vielen Umgebungen, speziell zu Hause, sehr entspannt. Wenn sie müde ist oder ihr etwas zu viel ist, zieht sie sich einfach in ihren Schlafbereich zurück. Das hat Leela sich mit der Zeit abgeguckt und macht es ihr nach. Somit habe ich jetzt zwei Langschläfer, die man meist unter meinem Bett wiederfindet. Auch jetzt auf der Hütte sitze ich plötzlich ganz alleine auf der Veranda und die Mädels schlummern drinne im Sofa.

Am Anfang kam Leela bei uns im Haus sehr schlecht zur Ruhe. Ich habe mehrere Tage den ganzen Tag mit ihr irgendwo rumgelegen, damit sie sich endlich entspannen und etwas schlafen kann. Nachts ging es ganz gut. Nach ein paar Wochen legte sie sich zu Kiwi unters Bett, und inzwischen kann sie dort mehrere Stunden schlafen ohne die ganze Zeit gucken zu müssen was ich mache. Auch im Garten ist sie inzwischen etwas entspannter und bellt endlich nicht mehr wegen jedem Kleinkram. Spaziergänge sind immernoch cirka unmöglich, sie bellt, fiept, jault und rennt hektisch hin und her. Das ist eine der Situationen in der ich sehe, dass Kiwi sich stressen/verunsichern lässt.
In neuen Umgebungen, solange es nicht Spaziergänge sind, braucht sie teilweise lange Zeit um sich zurecht zu finden. Fahren wir jemand besuchen geht es relativ schnell gut, auf der Hütte jetzt auch. Nehme ich sie aber woanders aus dem Auto um sie schnüffeln zu lassen schafft sie maximal 5 Minuten ohne unruhig zu werden, meist an Orten wo andere Menschen sind.

Anfangs war das Autofahren kein grosses Problem. Sie wollte lieber mit Kiwi zusammen in einer Box sitzen, da schien Kiwi nichts gegen zu haben, also tut sie das seitdem. Sie sass am Anfang, legte sich aber nach einer kurzen Zeit hin und schlief. Vor etwas über 3 Wochen fing sie aber an am ganzen Körper zu zittern und zu hecheln, egal wie lange wir fuhren. Das hat sich wieder etwas gebessert nachdem sie vor etwas über einer Woche zur Behandlung bei einer Ostepathin war. Auch war sie beim Hundesitter vorletzte Woche so unruhig, dass ich sie früher abholen musste, denn sie beruhigte sich gar nicht. Das ist bisher nie passiert und lies mich natürlich stutzig werden. Deshalb habe ich sie tierärztlich, sowie osteopathisch untersuchen lassen, da ich mir etwas unsicher bin ob sie wirklich einfach psychisch total durcheinander ist, oder ob da eventuell mehr hinterstecken kann.

Bisher haben wir nichts finden können, und auch die Ostepathin konnte nichts auffälliges finden. Somit gehe ich davon aus, dass die Probleme in der Psyche zu finden sind. Um ganz ehrlich zu sein macht es die Sache nicht unbedingt leichter, denn es geht unheimlich langsam vorwärts und in einigen Bereichen fast gar nicht. Eventuell kann ich jetzt verstehen warum dieser Hund ein neues Zuhause brauchte, hätte ich vorher gewusst was auf mich zu kommt weiss ich nicht ob sie heute bei uns wäre.

Kiwi und Leela verstehen sich total gut und sind teilweise einfach nur zuckersüss zusammen. Doch leider sehe ich, dass Leela nicht der Hund ist den Kiwi an ihrer Seite bräuchte. Und das einfach und alleine aufgrund der Unruhe und Unsicherheit, die Kiwi teilweise selbst verunsichert. Kiwi ist aber eigentlich auch nicht der Hund den Leela an ihrer Seite bräuchte. Leela bräuchte jemand der so gelassen und entspannt durch die Welt wandert, dass man beim Zugucken fast einschläft. Und das ist Kiwi definitiv nicht. Leider.

Aber auch wenn die Beiden einander nicht auf allen Gebieten gut tun, ist die Kleine nun einmal jetzt bei uns und wir müssen das Beste draus machen. Das heisst, dass wir im Moment unheimlich viel zu Hause sind und wenig spazieren gehen, da Leela ungern lange im Auto warten möchte. Ich gehe getrennt mit den Mädels, da mir das Risiko, dass Kiwi auch anfängt alles anzukläffen, einfach zu hoch ist. Regelmässig fahre ich an Orte wo die Mädels ordentlich laufen und sich austoben können, denn Kiwi braucht ihren Auslauf und kommt da im Moment etwas zu kurz. Wir fahren immer wieder an neue Orte um dort eine kleine Runde zu schnüffeln und damit Leela sich an neue Umgebungen gewöhnt. Das Autofahren bauen wir neu auf, doch leider gibt es immer mal Situationen in denen ich es nicht umgehen kann. Nach der Behandlung kommt sie glücklicherweise etwas besser damit klar.

Das Zuhause alleine bleiben üben wir natürlich auch vorsichtig, dort sind wir aber noch sehr am Anfang. Im Vordergrund stand erst einmal sie bei uns ankommen zu lassen und sich endlich entspannen zu können. Andere Hunde trifft sie immer wieder mal, aber nur in kontrollierten Umgebungen und sehr selbstsichere und freundliche Hunde. Denn anderen Hunden gegenüber ist dieser kleine Zwerg eine Katastrophe.

Zwar bin ich darauf eingestellt einiges mit dieser Maus zu arbeiten, muss aber auch ehrlich zugeben, dass unsere Lebensqualität sehr darunter leidet. Für eine gewisse Zeit sollte man immer drauf vorbereitet sein sich anpassen zu müssen, wenn ein neuer Hund in das Leben tritt. Doch merke ich, besonders dadurch, dass ich alleine bin, dass wir plötzlich fast gar nichts mehr von dem, was wir normalerweise unternehmen, machen können. Leela wird es einfach zu viel und das zeigt sich meist auch lange nachdem wir wieder zu Hause sind.

Natürlich meldet sich immer wieder der Gedanke ob es Leela woanders vielleicht besser gehen könnte, doch möchte ich sie natürlich ungern wieder abgeben. Besonders wenn sie so schlecht mit der Welt klar kommt. Doch muss ich auch an Kiwi und mich denken. Deshalb habe ich beschlossen mir den Sommer anzugucken wie sich die Dinge entwickeln, damit meine ich natürlcih nicht, dass ich erwarte, dass alle Probleme sich lösen. Aber ich hoffe zu sehen, dass sie sich besser und besser, in kleinen Schritten, an unser Leben anpassen kann. Hört sich vielleicht drastisch und hart an, aber erst einmal gehe ich davon aus, dass wir das irgendwie hinkriegen und dieser kleine Floh für immer bei uns bleibt.