Da
Kiwi irgendwie keinem der Standardformate für Hundemäntel
entspricht, und ich gerne meine Kreativitet herausfordere, zeige ich
euch in diesem Eintrag wie ich ihre Mäntel nähe. Inzwischen sind es
einige Exemplare für sie, sowohl auch ein paar andere Hunde, geworden. Dieser Mantel, den wir gleich nähen, ist relativ einfach und
schnell genäht. Zwar habe ich über die Jahre doch einige kleine
Änderungen an Kiwi's Muster vorgenommen, aber so viel hat sich nicht
geändert.
Ich
möchte für meine Hunde Kleidung, die gut sitzt, ein bisschen was
aushält und vor allem ihren Zweck erfüllt. Inzwischen nähe ich sehr viel in Wolle, da Wolle gut wärmt und auch nass diese Funktion nicht verliert. Auch ihre Pfotensocken sind in Wolle. Bei einigen Mänteln habe ich Gore-Tex als äusserste Schicht, um auch eine wasserabweisende Funktion hinzuzufügen. Wir haben aber auch ein paar Mäntel in nur Fleece oder Kombination mit Dore-Tex. Den Mantel, für den ich euch heute eine Anleitung zeige, habe ich in solch einer Kombination genäht.
Bei dem Design des Mantels sind
euch keine Grenzen gesetzt. Wählt den Stoff (oder die Stoffe) und die Farben die ihr gerne mögt, näht
schicke Knöpfe drauf oder bestickt sie. Solange der Mantel den Hund
wärmt oder vor Regen beschützt ist das Meiste erlaubt. Ich mag
Lilatöne und kleine Verzierungen, aber zu viel Glitzer und zu
kitschig ist eher nicht mein Ding. Kiwi ist schon sehr gemustert, so
dass ich einfarbige Stoffe an ihr angenehmer finde. Zu viele Perlen
passen nicht zu ihrem Image, aber auf ein paar konnten wir uns
einigen.
Machen
wir uns ans Werk. Das hier braucht ihr:
- eine gute Schere, ein Massband, Stift und Papier (Backpapier funktioniert super)
- Stoff für den Mantel (hier habe ich Gore-Tex für die äussere Schicht und Fleece für das Futter verwendet)
- Nähnadeln
- Klettverschluss
- Nähmaschine
- eventuell ein paar Knöpfe oder Perlen
1. MUSTER
ZEICHNEN
Um
einen Mantel für genau deinen Hund nähen zu können müssen wir uns
natürlich ein Muster basteln, und dazu brauchen wir ein paar Masse.
Wenn der Hund schon einen Mantel hat mit dem du sehr zufrieden bist
kann dieser gerne als ein Ausgangspunkt verwendet werden, eventuell
mit ein paar Anpassungen. Sonst musst du dir deinen Hund und das
Massband schnappen und einmal von vorne bis hinten vermessen.
Für
den Mantel brauchen wir 3 Stücke. Auf der Abbildung habe ich diese
aufgezeichnet. Ich bevorzuge ein Halsstück an dem Mantel, man muss
es aber nicht haben. Denkt dran, dass ihr den Stoff doppelt legen
müsst, wenn ihr den Hauptteil ausschneidet (Entlang der Linie A
faltet ihr den Stoff).
Diese
Masse braucht ihr:
Hauptteil
- Rückenlänge A bis B (Nacken bis Schwanzansatz)
- Wie weit runter der Mantel auf dem Oberschenkel des Hundes runterhängen soll, also von oben auf dem Hintern und runter
-
- B bis C ist cirka der halbe Umfang des Halses
- C bis D messen wir unterhalb des Kinns bis zum Brustbein cirka
- D bis E ist die Rückenlänge plus das, was über den Hintern des Hundes hängen soll
Bauch-/Brustteil
- Von der Brust bis dahin messen, wo das Bauchstück aufhören soll (bei Hündinnen kann das gerne etwas länger sein um den ganzen Bauch zu bedecken)
- Abstand zwischen den Beinen messen, um die Breite des Stückes zu bestimmen
- Einmal um die dickste Stelle des Brustkorbes messen und ein paar Centimeter dazu geben
- Wie breit der „Streifen“ um den Bauch sein soll ist eine Geschmackssache, bei Rüden daran denken, dass mitten auf dem Bauch etwas hängt und das genug Platz braucht
Halsstück
- Umfang des Halses ausmessen, beziehungsweise kann man hier frei wählen ob das Stück geschlossen oder offen sein soll. Soll es geschlossen sein, muss das Stück mindestens die Länge des Halsumfangs haben (bei grossen Köpfen des Kopfumfang) und gerne ein paar Centimeter mehr, so dass das Stück nicht zu eng ist.
- Die Breite des Stückes sollte angenehm für den Hund sein, für viele Hunde reicht die Länge des Nackens
ACHTUNG!
An die Nahtzugabe denken, sonst wird der Mantel zu eng. Fällt es dir
schwer auf weissem Papier zu zeichnen kann kariertes Papier besonders
für die Linien besser funktionieren.
2. STOFF
ZUSCHNEIDEN
Das
Muster ist fertig, jetzt zeichnen wir auf dem Stoff auf und schneiden
unsere Stücke aus. Denkt dran den Stoff für das Hauptteil doppelt
zu legen. Auch brauchen wir jedes Stück in beiden Stoffen. Also in
Gore-Tex und in Fleece. Wenn man keine Fütterung, beziehungsweise
doppelte Schicht möchte, verwendet man natürlich nur den einen
Stoff.
3. SCHICHTEN
ZUSAMMENNÄHEN
Wenn du zwei Stoffe gewählt hast musst du die beiden Schichten zusammennähen. Hier hast du zwei Möglichkeiten. Entweder nähst du die beiden Stoffe einfach auffeinander und benutzt dann ein Zierband für die Kante, oder du nähst sie auf rechts, lässt ein kleines Stück ungenäht und stülpst sie dann um. Ich mache letzteres. Pass gut auf, dass die beiden Stoffe gut und vor allem überall zusammenhängen, so umgehst du es später kleine Löcher zu entdecken.
Wenn du zwei Stoffe gewählt hast musst du die beiden Schichten zusammennähen. Hier hast du zwei Möglichkeiten. Entweder nähst du die beiden Stoffe einfach auffeinander und benutzt dann ein Zierband für die Kante, oder du nähst sie auf rechts, lässt ein kleines Stück ungenäht und stülpst sie dann um. Ich mache letzteres. Pass gut auf, dass die beiden Stoffe gut und vor allem überall zusammenhängen, so umgehst du es später kleine Löcher zu entdecken.
Jetzt haben wir alle die Stücke, die wir brauchen, und können mit der Näherei beginnen. Schneid die zwei Mal zwei Streifen mit Klettverschluss zurecht, den brauchen wir für die Brust und den Bauchstreifen.
- Teil 1 und 2 aneinander nähen, gleichzeitig kann der Klettverschluss vernäht werden. Du kannst aber auch Beides einzeln machen. Denk daran die andere Seite des Verschlusses auch anzunähen.
- Klettverschlüsse an den Enden des Bauchstreifens festnähen.
- Den Kragen/Hals montieren und festnähen
- Wenn du zum Beispiel Reflektorenstreifen auf dem Mantel möchtest, können diese jetzt befestigt werden. Es gibt welche die kleben, meiner Erfahrung nach sitzen diese aber eher schlecht. Ich habe sie einfach angenäht.
- Damit der Mantel am Hinterteil etwas besser anliegt, habe ich zwei Faltkanten am Ende des Mantels genäht. Auch kann man auf der Innenseite des Mantels ein Gummiband festnähen, was dann um das Bein des Hundes liegt und den Mantel enger am Körper liegen lässt.
- Dann wird verziert. Ich wollte ganz gerne, dass der Mantel hinten an den Beinen etwas schwerer ist, so dass er an den Hinterbeinen gut hängt. Dafür habe ich ein paar Perlen verwendet und den Mantel bestickt.
Knöpfe, Stoffetzen oder anderes kann dem Mantel einen coolen Look geben, lasst eurer Kreativität freien Lauf!
So,
der Mantel ist jetzt fertig und ich hoffe ihr zufrieden!
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